369 Teilnehmer aus 19 Nationen von drei Kontinenten kämpften in den vierzehn Gewichtsklassen bei der IDEM (Internationale Deutsche Einzelmeisterschaft) in Berlin um Medaillenehren und empfahlen sich für eine Nominierung zu der Anfang Oktober in Prag stattfindenden Europameisterschaft der U20. Mit insgesamt fünf Gold-, drei Silber- und elf Bronzemedaillen gewannen die deutschen Sportler die Nationenwertung der IDEM 2007 vor Russland und Ungarn. Dass gerade bei den Junioren ein Nachwuchskämpfer aus Schleswig-Holstein die Vergabe des Edelmetalls beeinflussen würde, davon war im Vorwege sicher nicht auszugehen. So darf die Leistung, die an diesem Tage von Maxim Chykurda (TSV Kronshagen) unter 34 Teilnehmern in der Gewichtsklasse bis 81 Kg an den Tag gelegt wurde, durchaus mit den Attributen „überraschend” und „hervorragend” umschrieben werden.

In den ersten beiden Begegnungen konnte der aus der Ukraine stammende Maxim den Kroaten Lesko und den Dänen Hannerz besiegen. In der nächsten Begegnung der Vorrunde musste sich Maxim mit dem körperlich starken, russischen Kontrahenten Ishakow auseinander setzen. Der junge Nachwuchskämpfer des TSV Kronshagen verstand es, seinen Gegner mittels der Selbstfalltechnik Sumi-gaeshi (Ecken-Kippe) zu bezwingen. Mit dieser Technik verbuchte Maxim an diesem Tage die entscheidenden Vorteile für sich. Im Kampf um den Poolsieg wartete erneut eine schwere Aufgabe in Form des deutschen Nationalkämpfers Bulekow auf den Nachwuchsjudoka. Quasi mit der letzten Sekunde der Begegnung gelang dem Kronshagener eine kleine Wertung (Koka), um den für den SC Berlin startenden Vertreter vor heimischer Kulisse das Nachsehen zu geben und in die Trostrunde zu schicken. Auch im Kampf um den Finaleinzug konnte der Kronshagener den Verlauf der Begegnung gegen den Baden-Württemberger Beck lange Zeit offen gestalten, bevor eine Unaufmerksamkeit das vorzeitige Ende aller Finalträume bedeutete. Der 18-jährige verarbeitete die Niederlage schnell. Das war wichtig, zumal im Kampf um die Bronzemedaille immerhin ein Vertreter aus dem Mutterland dieser Sportart wartete. Unter den Augen des verantwortlichen Bundestrainers, Detlef Ultsch, gelang es dem Kaderathleten aus Schleswig-Holstein, den Japaner Takeda knapp zu besiegen. Die Überraschung war perfekt, und es ist sicher nicht übertrieben, diese Wettkampfleistung in die Kategorie „hervorragend” einzuordnen. Mit diesem Erfolg auf internationaler Ebene hat sich Maxim selbst für seinen beständigen Trainingsfleiss belohnt. Er nutzt bei seinem täglichen Training nicht nur den Stützpunkt Kronshagen, wo er durch ein erfahrenes Trainerteam (Kai Onur / Dirk Onur / Jan Sieminski) betreut wird, sondern besucht zusätzlich zweimal pro Woche den DJB-Regionalstützpunkt Hamburg, was sich in der Leistungsentwicklung des Achtzehnjährigen positiv niedergeschlagen hat. Mit Maxim Chykurda besitzt der JVSH wieder einen Athleten, der noch für manche sportliche Überraschung gut sein dürfte. Torsten Cordts